Eine Handvoll schicke Sucherkameras aus den 60ern: Ricoh, Minolta, Konica & Co.

Kürzlich habe ich jemanden eine Kiste alter Kameras für kleines Geld abgekauft; ein Überraschungspaket quasi. Ich suche noch eine kleine Kleinbildkamera für immer dabei. Insgesamt sind es 15 Kameras und darunter diese 5 kleinen Handschmeichler aus den Sechzigern und Siebzigern, meine Sexy Sixties:

  • Minolta HI-MATIC G
  • RICOH 35 FM
  • RICOH 35 ZF
  • KONICA C35
  • sowie eine russische FED

Sixties Look

Ich liebe die Einfachheit und Klarheit dieser Kameras. Die von mir erworbenen Exemplare sind die einfachsten ihrer Art; die Entfernungseinstellung erfolgt ohne Hilfsmittel durch Schätzen der Entfernung und manuelle Einstellung am Objektivring. Spätere Modelle hatten dann zumindest einen Mischbildentfernungsmesser (wie die Leica M).

Alle diese Kameras haben zudem eine Belichtungsautomatik; je nachdem Zeitsteuerung oder kombinierte Zeit/Blendensteuerung.

Aber leider funktionieren diese nicht mehr, da die Batterien nicht mehr erhältlich sind. Findige Tüftler löten Widerstände und Dioden ein; das ist mir zu aufwändig.

Das heisst also, auch die Zeit und Blende muss manuell eingestellt werden. Von den 5 Kameras hat nur die RICOH 35 ZF einen Zeitenring; bei allen anderen hat man (wegen integrierter Automatik) darauf verzichtet.

Gut, dann werde ich mit der RICOH ZF spazieren gehen.

Abdichtung

Beim ersten Öffnen der Rückwand bröselt mir die alte Dichtmasse entgegen. Na prima. Also erstmal bei Amazon Mossgummi bestellt; dieses passend zugeschnitten und eingeklebt. Mein erster Testfilm zeigt mir, dass es funktioniert hat - und das die Kamera auch zuverlässig arbeitet!

Erste Ergebnisse

Charakteristik

Die Kamera erzeugt Fotos in einer Ästhetik, wie ich sie mit den 60ern verbinde. Kontrastreich, Überstrahlungen der Lichter, Bokeh. Früher versuchte man all das auszumerzen; Bilder sollten so sein wie man die Welt mit seinen Augen sieht. Insofern ist diese alte Art der Fotografie eben nur eine Näherung, und genau diese Unzulänglichkeiten machen den Reiz aus.

Die im überstrahlten Weiß und abgesoffenem Schwarz oder in Unschärfe verborgenen Details regen die Phantasie an, das Fehlende fokussiert sich im Kopf des Betrachters.

Zum Film:

Fotografiert wurde mit einem FP4plus, entwickelt in Rodinal. Danach Scan mit Silverfast und kleine Retusche in Lightroom.

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