Eine Wanderung auf Rügen vom Fischerdorf Vitt entlang der Steilküste zum Steingrab Nobbin

Wir sind erneut nach Wittow auf Rügen gefahren, um den Jahreswechsel zu verbringen. Wir freuen uns auf paar Tage Ruhe und Natur an der schönen Steilküste in der Nähe von Kap Arkona.

Dieses Jahr machen wir eine Küstenwanderung von Vitt aus: Vitt ist ein schnuckeliges kleines Dorf bei den Kreidefelsen von Kap Arkona.

Reetgedeckte Häuser im Fischerdrf Vitt
Reetgedeckte Häuser im Fischerdrf Vitt

Blick von Vitt auf Kap Arkona
Blick von Vitt auf Kap Arkona

Kapelle Vitt

Wir parken unser Auto bei Putgarten und machen uns auf den Fußweg nach Vitt.

Als erstes erreichen wir die im satten Orange leuchtende Kapelle Vitt - ein achteckiger reetgedeckter Bau am Rande des Fischerdorfs Vitt. Die Kapelle wurde 1806 gebaut, um Wetterschutz für die Besucher der prominenten Strandpredigten des Pfarrers Ludwig Gotthard Kosegarten zu bieten. (Weitere Infos bei Wikipedia).

Der Innenraum ist nordisch schlicht; Die Wand mit der Eingangstür wird von einem riesigen Gemälde dominiert.

Die achteckige Kapelle von Vitt
Die achteckige Kapelle von Vitt

Wandgemälde in der Kapelle von Vitt
Wandgemälde in der Kapelle von Vitt

Wanderung Richtung Goor

Von Vitt aus geht ein Küstenwanderweg nach Norden zum Kap Arkona - es ist aber recht viel los, also gehen wir in die andere Richtung Süden. Einen Rundweg wollen wir machen, um zum Parkplatz in Putgarten zurückzukehren.

Schnell noch ein Crepe in Vitt verdrücken, dann geht es über einen kleinen Parkplatz weiter. Wir laufen oberhalb der Küste mit etwas Abstand zu derselben, die Landschaft ist abwechslungsreich und hügelig. Ein paar andere Hundebesitzer sind unterwegs, man kommt ins Gespräch. Alle die wir treffen sind hierher gekommen, um ihrem Vierbeiner die Knallerei zu Silvester zu ersparen.

Nach einem Kilometer nähert sich der Weg zunehmend der Küste, und wir kommen zu einer kleinen Siedlung namens Goor. Auf einer Wiese direkt an der Steilküste stehen Tische, auf der anderen Seite findet sich ein charmantes kleines Cafe. Der Raum ist winzig, aber es gibt ein paar Sitzplätze. Eine große Kaffeemaschine faucht Cappucino in die Tassen, und wir bekommen frisch gebackenen Kuchen serviert. Wir sind glücklich, dass wir hier sind; das Ambiente ist toll, der Service freundlich und zugewandt.

Vor dem Cafe beginnt in schmaler Pfad, der die Steilküste hinab zum Strand führt; wir stiefeln hinunter, kommen aber unten auf dem steinigen Strand nicht weiter und gehen wieder zurück.

Steiniger Strand bei Goor
Steiniger Strand bei Goor

Schilf am Meer
Schilf am Meer

Der Weg verläuft wie zuvor mit etwas Abstand zur Steilküste. Wir passieren ein paar Häuser, die als Ferienwohnungen hergerichtet sind.

Großsteingrab Nobbin

Ursprünglich wollten wir hinter Goor nach Putgarten zurückkehren, doch wir folgen dem Weg noch ein Stück, es soll sich ein Steingrab hier in der Nähe befinden. Bei unserem Urlaub auf Öland hatten wir das Steingrab in Gettlinge besichtigt und waren fasziniert, mal sehen, was uns hier erwartet.

Die Überraschung könnte nicht größer sein - das Steingrab hier ist riesig und gut erhalten. Es ist eines der größten Steigräber Norddeutschlands. Das Steingrab stammt aus der Jungsteinzeit, es ist über 5.000 Jahre alt.

Großsteingrab Nobbin
Großsteingrab Nobbin

Wir machen Pause und Fotos, dann geht es wieder zurück. Zwischendrin machen wir noch einmal Station und gehen direkt an die Kante der Steilküste; hier findet sich ein Picknickplatz mit phänomenaler Aussicht.

Ein Pfad führt hinab zum Strand, und in der Entfernung sehen wir einen einsamen Angler in der Ostsee stehen.

Angler in der Ostsee
Angler in der Ostsee

Schöne Aussicht auf die Steilküste
Schöne Aussicht auf die Steilküste

Auto kaputt in Putgarten

Ein schöner Ausflug; wir freuen uns auf unsere Unterkunft und wollen die Beine ausstrecken.

Doch leider hat es unser Auto erwischt; ein Lämpchen im Armaturenbrett blinkt aufgeregt, und das Serviceheft erklärt uns, dass das Kühlmittel alle und unsere Fahrt hier zu Ende ist. Es ist Nachmittag am Tag vor Silvester; unsere Werkstatt wird angerufen und sagt uns, dass das kein Problem sei, wir sollen einfach Wasser nachfüllen.

Richtig überzeugend klingt das für uns nicht, denn das Kühlmittel war erst vor ein paar Monaten ausgetauscht worden. Die paar Kilometer zur Unterkunft trauen wir uns noch zu fahren; dort angekommen rufe ich meinen Bruder an, mein Telefon-Joker für alles was mit Maschinen zu tun hat (und nicht nur für das). Ich soll mal Wasser nachfüllen und den Motor anlassen. Und dann unters Auto schauen, und gucken. Ich fülle, starte und sehe, wie ein Tropfen nach dem anderen heruntertropft. Wenn der Wagen erst mal warm ist und das Kühlsystem unter Druck steht, wird das ratzfatz leer laufen. Und ohne Kühlung überhitzt der Motor und geht mit Sicherheit kaputt, sagt mein Bruder. Das Auto wird uns nicht nach Berlin bringen.

Am Silvestermorgen kommt der ADAC und packt unser Auto auf den Hänger. Aber leider bekommen wir keinen Ersatzwagen. Es sind mehr Urlauber auf Rügen als im Sommer, sagt der ADAC, alle Eratzwagen sind weg, alle Autoverleiher sind leer. Also Bahnfahrt; mir grauts. Ich hab mal wieder ordentlich Fotokram und Gitarre dabei (wozu hat man einen Van?), dazu Reisetaschen und unsere Hündin Milli. Das wird ein Spaß. Mit vielvielviel Geduld bekommen wir eine Taxe am Neujahrsmorgen, die uns für 200 € nach Stralsund bringt. Irgendwann sind wir frustriert und erschöpft wieder in Berlin.

Strand Nonnevitz
Strand Nonnevitz
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