Eine Wanderung im Grundewald, von der Havel über den Friedhof der Selbstmörder zum Ökowerk und zurück

Der Grunewald ist das sonntägliche Ausflugsziel meiner Kindheit gewesen; als Westberliner gab es eigentlich keine Alternativen zum Ausflug in die Natur - außer halt Lübars mit einem Hauch bäuerlicher Romantik. Seinerzeit sind wir aus der City West zum S-Bahnhof Grunewald gefahren, um von dort aus im Wald spazieren zu gehen.

Nun wohne ich seit mehr als 15 Jahren auf der anderen Seite der Havel in Spandau, und muss nicht mehr in den Grunewald; das weite Havelland liegt nun vor der Tür.

Heute aber sind wir wieder mal im Grunewald spazieren gewesen; ausgehend vom Schildhorn rüber zum Ökowerk am Teufelssee. Und vorbei an einem skurillen kleinen Ort - dem Waldfriedhof Grunewald, auch Friedhof der Selbstmörder genannt. Um 1900 wurden an dieser Stelle die in der Havel angetriebenen Leichen bestattet, die auf einem christlichen Friedhof keinen Zugang fanden - Selbstmord war eine Todsünde. Irgendwann hat man doch einen Friedhof angelegt; und auf diesem liegen neben den “normalen” Leuten auch 5 zarentreue Russen, die in der russischen Revolution den Freitod wählten. Sowie eine ganze Menge unbekannte Kriegsopfer. Ebenfalls dort soll auch die Nico von Velvet Underground liegen, die wir aber nicht fanden.

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