Das Ziel der langen Tagestour liegt weit im Norden, in Mecklenburg-Vorpommern, ein kleiner Ort nahe Anklam; dieses Ziel wollten wir in einer Tagestour mit dem Rennrad erreichen.

Die Route haben wir uns zusammegestückelt aus dem Berlin-Kopenhagen Radweg (dieser ist im ersten Stück identisch mit dem Havelradweg) und dem Usedom Radweg, welcher uns bis zum Ziel führt. Letzterer beginnt zwar auch in Berlin, aber nicht in Spandau. Durch die Innnenstadt will ich mich nun nicht quälen, der Havelradweg ist im ersten Teilstück (und nicht nur dort) wunderschön, also lag die Kombination der beiden Wege nahe.

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Die Etappen:

Von Spandau bis Liebenwalde auf dem Kopenhagen (=Havel) Radweg, 60 km

Das erste Stück ist ein Sahnestück. Der Weg verläuft traumhaft schön fast immer direkt an der Havel und durchquert Hennigsdorf, Hohenneuendorf, Birkenwerder, Oranienburg.

Von Liebenwalde bis Eichhorst, 20 km

Von Liebenwalde geht es quer rüber zum Usedom Radweg, quer durch die Schorfheide. Wir waren uns nicht sicher, was uns erwartet: Eine Schotterpiste? Eine schmale Straße mit todessüchtigen Rennfahrern? Die Überraschung: Eine wenig befahrene Straße, zum Teil mit parallel laufendem Radweg. Kurz vor Eichhorst leicht abwärts geneigt, so dass man mit 50 km/h dem Einstieg des Usedom Radweges entgegenrauscht. Prima!

Von Eichhorst bis Pasewalk, 100 km

Auf der verkürzten Route des Usedom Radweges startet man von Eichhorst und fährt in der waldigen Schorfheide vorbei am Werbellinsee und Grimnitzsee bis Glambeck.

Von Glambeck aus sind wir eine Abkürzung nach Steinhöfel gefahren. Wir haben zwar einige Kilometer gespart, dafür aber mit üblen Strassenbelag und später auch mit sandigen Waldwegen bitter dafür bezahlt. Entnervt und durchgerüttelt in Steinhöfel (da ist der Name Programm) eine kleine Stärkung in einem Radlerimbiss bekommen.

Weiter gehts zum Oberuckersee, den wir entgegen des Usedom Radweges links herum umfahren - das spart auch einige Kilometer. Dankenswerter Weise sind hier die Wege besser; Die Aussicht kurze Zeit später auf den Potzlowsee ist wunderbar. Weiter geht es auf dem normalen Usedom Radweg bis Prenzlau. Dort Wasser geholt und die letzte Etappe bis Pasewalk in Angriff genommen. Die letzten 8 Kilometer dann kurz vor Pasewalk noch einmal eine fiese Strecke auf teils versandeten Feldwegen. Die Stadt in Griffnähe, und man zappelt sich mühsam durch den Sand. Böse Flüche, die man dort von sich gibt!

Die letzte Etappe …

… von Pasewalk bis zu unserem eigentlichen Zielort haben wir uns dann doch geschenkt, und sind auf der verlockene Angebot der Mitnahme im Auto eingegangen.

Nach 11 Stunden Fahrt und 9 Stunden davon im Sattel tut alles weh, was weh tun kann. Auch wenn die Beine noch kurbeln könnten, Hintern, Hände und Hirn sprechen eine andere Sprache. Die letzte Etappe von 35 km machen wir ein andermal. Man muss ja noch Ziele im Leben haben.

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