17 km Rundwanderung von Ketzür über Lünow nach Radewege und über Butzow zurück
Ketzür ist mein Lieblingsort am Beetzsee, einige Male bin ich dort entlang geradelt oder spazieren gegangen. Heute soll es von Ketzür aus um den mittleren Beetzsee herum gehen. In Komoot hab ich mir eine Tour zusammengepusselt; kurze Strecken auf Landstraßen sind die Ausnahme, meistens soll es auf Rad/Fußwegen und Pfaden durch die Landschaft gehen.
Von Brandenburg an der Havel aus liegen die Beetzsee-Gewässer wie auf einer Perlenschnur: Rinnen-Seen, untereinander mit Kanälen verbunden. Ein Erbe der Eiszeit.
Tourstart in Ketzür
Es ist mit 10 Grad noch etwas frisch, als ich an der Badestelle in Ketzür starte. Es beginnt gleich das wunderbare Verbindungsstück nach Lünow auf einer ehemaligen Bahntrasse, beziehungsweise auf dem Feldweg direkt daneben - da komme ich nicht mit den Radlern ins Gehege. Wobei es heute davon nicht viele gibt.

Beobachtungsturm
Kurz nach Ketzür erreiche ich den Beobachtungsturm, von dem man einen hübschen Blick in die Landschaft spendiert bekommt. Die Regengüsse der letzten Monate haben den Wasserpegel steigen lassen, die Wiesen stehen zu Teil unter Wasser.

Brücke vor Lünow
Eine Brücke spannt sich über den Kanal, der den mittleren Beetzsee mit dem oberen Beetzsee verbindet, auch hier ist der Blick in die Landschaft ein Genuss.

Weiter auf der Landstraße nach Mötzow/Radewege
Lünow lasse ich links liegen, ich gehe nach rechts auf die Straße. Das kleine Dorf Grabow liegt vor mir; ich wollte einen Umweg darüber gehen, um die Landstraße zu vermeiden, aber entscheide mich auf der Straße zu bleiben. Denn auf der Straße gibt es kaum Verkehr, der Weg über Grabow aber führt direkt durch einen landwirtschaftlichen Betrieb hindurch.

Auf der Straße erblicke ich Löwenzahn, der skurillerweise in zwei Meter Höhe in einem Astloch im Baum wächst. Kurz danach kann ich die Straße in einer Kurve verlassen. es geht über einen schönen Weg zwischen Baumstreifen, später dann weniger schön auf Schotterpisten zwischen Feldern.

Lindenhof am Beetzsee
Zurück auf der Landstraße biege ich ab zum Lindenhof, eine Einrichtung der Diakonie für Menschen mit Handicap. Der Weg dorthin ist ein Plattenweg; hier gibt es noch die alten DDR Straßenlaternen. Vor dem Gelände biege ich links ab.
Von hier aus soll es nun ganz nach am Beetzsee gehen. Ich folge dem Weg und stehe irgendwann vor einer Schranke: Privatgelände, Durchgang verboten. Mist.
Zurückgehen will ich nicht, also schlage ich mich durchs Gestrüpp, und nach 200 Metern komme ich auf einen Feldweg, der mich für das Kraxeln im Gebüsch entschädigt: pure Idylle, ein Pfad zwischen Beetzsee auf der rechten und weiteren Gewässern (Ton-Abbaugruben?) auf der linken Seite.
Schließlich finde ich sogar eine Bank, und mache eine kleine Pause.







Radewege
Die Wiesen auf der linken Seite tauschen den Platz mit Spargelfeldern, und ich komme zur Straße, die mich über eine Brücke auf die andere Seeseite bringt. Ziel ist nun Radewege, mit dem empfehlenswerten Restaurant “Freunde am See”. Rucksack runter, Schuhe aus. Eine große Apfelschorle; Matjes ist aus, ich nehme die zwei Frikadellen mit schwäbischem Kartoffelsalat.
Eine gute Stunde sitze ich, und als ich mich auf den Weg mache, sind die Beine ausgeruht.
Hasselberg
Zwischen Radewege und Butzow gibt es eine kleine Verbindungsstraße, die für Fußgänger und Radfahrer empfehlenswerter als die näher am See laufende L911 ist. Es geht eine bewaldete leichte Anhöhe hinauf, links liegt der Hasselberg. ein Waldweg führt hinein, und nach ein paar Minuten wechseln sich die Laubbäume mit Kiefern ab. Wege gib es hier keine, ich stehe in einem wilden Kiefern-Urwald. ich wander nach gutdünken und finde irgendwann einen Pfad, der mich wieder herunterbringt.
Unten steht eine Lore nebst Infotäfelchen: Am und auf dem Hasselberg wurde Anfang 1900 Sand, Lehm und Kies abgebaut, die Loren wurden mit Pferden hinaufgezogen, 1957 wurde die Anlage geschlossen.



Zurück nach Ketzür
Hinter dem Hasselberg liegt das Dorf Butzow, und hier beginnt ein wunderbarer Rad- und Fußweg zurück nach Ketzür. Radfahrer sind auch hier nur wenige unterwegs, und bald bin ich zurück am Auto in Ketzür.
Als ich an Päwesin vorbeifahre, ist die Schlange vor dem buddhistischem Bäcker Backwahn ewig lang; ich glaub, die werden da eine Stunde warten. Denn - Buddha sei Dank - die Verkäufer haben die Ruhe weg.
40 Minuten Autofahrt, dann bin ich zu Hause und mache mir eine große Tasse Cappucino.


