Auf alten Pilgerpfaden durch die Wälder des Klosters Heiligengrabe

Die beiden heißen Tage des Mai liegen hinter uns; heute ist es wieder kühl. Mit Regenjacken fahren wir nach Heiigengrabe, um von dort eine Wanderung in Anlehnung an den “Nonnenpfad” zu machen.

Der Nonnenpfad ist eine 17 Kilometer lange Wanderung mit Besuch des Aussichtsturms Blumenthal - das ist ist zu lang. Wir haben die Strecke beim Forsthaus “Hohe Heide” halbiert und kommen so auf etwa 8 Kilometer. Es werden schließlich 10 werden.

Kloster Heiligengrabe
Kloster Heiligengrabe

Entlang des Nadelbachs

Bei leichtem Regen ziehen wir los. Die Besichtigung des Klosters heben wir uns für einen späteren Besuch auf - unsere Unterkunft, die Kuckucksmühle, ist ja nur ein paar Minuten mit dem Auto entfernt.

Es geht an einer Straße unter alten Bäumen entlang; die Häuser verschwinden und der Wald nimmt uns auf. Der Nieselregen wird zu einem Schauer, die Blätter des Waldes spenden etwas Schutz. Einen Naturlehrpfad gibt es hier, aber dazu ist es uns heute zu nass. Statt dessen erfreuen wir uns an dem Dutzenden Grünvarianten, die uns umgeben, an dem Duft des feuchten Waldes und dem Geräusch der Regens auf den Bäumen.

Unter großen Bäumen: Auf dem Nonnenpfad bei Heiligengrabe
Unter großen Bäumen: Auf dem Nonnenpfad bei Heiligengrabe

Der Weg führt uns entlang eines Bächleins, dem Nadelbach, der in seinem weiteren Verlauf in der Jäglitz mündet. Auch eine Kneipp-Station findet sich am Nadelbach, aber Wasser gibt es heute schon von oben, also lassen wir die Schuhe an.

Der Nadelbach in der Prignitz
Der Nadelbach in der Prignitz

Kneipp-Station Heiligengrabe
Kneipp-Station Heiligengrabe

Hohe Heide

Am Knotenpunkt Hohe Heide biegen wir rechts ab. Hohe Heide ist eine Ansammlung von ein paar Häusern mitten im Wald; die Gärten mit hohen Zäunen gegen die Waldbwohner geschützt, nebenan plätschert der Nadelbach.

Der Regen hat mittlerweile aufgehört, das Rauschen der heraublaufenden Tropfen auf den unzähligen Blättern aber begleitet uns weiter, wie eine Sinfonie, dessen Schlussakkord nicht verstummen will.

Schließlich kommen wir zu einem Platz im Wald mit einer langen Schützhütte - fast schon ein offener Seminarraum? Wofür das wohl sein mag?

Unsere ursprünglich geplante Tour soll nun gleich wieder rechts abbiegen; wir entscheiden uns aber, den schönen Waldweg noch weiter zu laufen. Es geht auf einer alten Pflasterstraße durch einen Kiefernforst, dessen Boden soweit das Auge reicht mit Blaubeersträuchern bedeckt ist.

Lauschige Häuschen im Wald - Wohnplatz Hohe Heide
Lauschige Häuschen im Wald - Wohnplatz Hohe Heide

Große Schutzhütten im Wald Heiligengrabe
Große Schutzhütten im Wald Heiligengrabe

Kiefern und Blaubeeren und kein Ende
Kiefern und Blaubeeren und kein Ende

Alter gepflasterter Wanderweg im Wald Heiligengrabe
Alter gepflasterter Wanderweg im Wald Heiligengrabe

Annenpfad

Der Wald wird lichter, und an der nächsten Wegeskreuzung weist uns ein Stein mit dem Signet des Annenpfades die Richtung zurück zum Kloster.

Der Annenpfad ist ein 22 Kilometer langer Rundweg, der das Kloster Heiligengrabe mit den Kirchen der umliegenden Dörfer verbindet. Auch dieser Abschnitt unserer Tour ist hübsch; links und rechts beugt sich üppiger Bewuchs über den Weg, eine Baumreihe begleitet uns und würde an sonnigen Tagen Schatten spenden, und in der Ferne wandert der Blick über die endlosen Grünflächen der Prignitz.

Wegweiser Annenpfad
Wegweiser Annenpfad

Statt Klostercafe ne Currywurscht

Ankunft in Heiligengrabe: jetzt sind die Füße dick und der Magen leer; wir freuen uns auf ein warmes Getränk und ein kleines Gericht im Klostercafe, doch das hat leider zu - geöffnet erst ab Mittwoch nachmittag. Also geht es in das Dorf-Bistro - weitere Alternativen hat Heiligengrabe nicht zu bieten. Mit Hund dürfen wir in die kleine Stube nicht rein, also sitzen wir draußen im wieder beginnenden Nieselregen. Satte 78 Gerichte sind auf der langen Tafel über dem Imbiss-Tresen aufgezählt - die Kombinatorik der Zutaten machts möglich. Also nehmen wir nun einen Döner, den Döner-Salat oder eine Döner-Pizza? Oder lieben den Döner-Auflauf? Für solcherart lukullische Experimente sind wir heute nicht mutig genug; wir ordern Pommes mit Currywurst. Es schmeckt.

Unsere Tour bei Komoot:

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