Ein Rundwanderweg um den Platkowsee, zwischen Lychen und Templin gelegen

Drei Tage sind es nur, die wir diesen Sommer zusammen Urlaubszeit haben. Wir verbringen sie bei Joachim und Dora in der Alten Gärtnerei Annenwalde, die in den letzten Jahren unser Auszeit-Refugium geworden ist.

Alt Placht

4 Kilometer von hier liegt der Ort Alt-Placht, zu dem wir schon wanderten und wo wir von dem hübschen, liebevoll restaurierten “Kirchlein im Grünen” überrascht wurden, welches dort am Ortsrand liegt.

Das Kirchlein im Grünen in Alt-Placht
Das Kirchlein im Grünen in Alt-Placht

Heute fahren wir mir dem Auto hin, denn wir wollen von dort aus losgehen, um den Platkowsee herumlaufen. Die Straße führt uns über Glashütte Annenwalde, wo wir gestern in der “Kleinen Schorfheide” zu Abend aßen, und die nun von Schauspielern und Künstlern betrieben wird und jetzt “Anne 13” heißt. Der Wirt griff ein ums andere Mal zur Gitarre und spielte so lässig Flamenco, dass ich später meine Gitarre böse anschaute, warum sie zu so etwas nicht imstande sei.

Hinter Annenwalde zweigt dann eine rumpelige Straße in den Wald und man erreicht Alt-Placht samt Kirchlein. Wir parken am anderen Ende des Ortes, und gehen ein Stück auf einer für PKW gesperrten Fahrradstraße, bevor wir uns rechts auf einen Forstweg machen.

Platkowsee

Rasch schlängelt sich der Weg hinab zum See, wo uns große Mückenschwärme freudig begrüßen. Die mächtigen Gletscher der Eiszeit haben die Landschaft hier kräftig zerknautscht und ein abwechslungsreiches Relief hinterlassen. Wenn der Weg nicht direkt am Wasser läuft, arbeitet er sich die Hügelflanken hoch, die den See einfassen.

Blick auf den Platkowsee
Blick auf den Platkowsee

Waldpfad im Uferbereich
Waldpfad im Uferbereich

Mit der Kiefer stand ich längere Zeit auf Kriegsfuß, seit ich einmal zu oft durch armselige naturfremde Plantagenforste wanderte, wo ich eigentlich in Waldland eintauchen wollte. Der Wald hier ist ein Kiefern-Buchen-Mischwald; eng stehen die beiden Konkurrenten nebeneinander, doch auf lange Sicht müsste die Buche sich durchsetzen, die etwas höher als die Kiefer wächst und dieser dann nicht mehr genug Licht zum Leben lässt. Der Waldboden ist dunkel und frisch wie bei Buchenwäldern üblich, und dort, wo etwas Licht ist, breiten sich grüne Teppiche vom kleinwüchsigen Springkraut aus. Ach ja - mit der Kiefer bin ich mittlerweile versöhnt, sie gehörte schon zu Brandenburg lange bevor die großen Wiederaufforstungen sie überproportional bevorzugten. Sie ist einfach ein Alleskönner und kommt auch auf den sandigen, und mageren Flächen Brandenburgs gut klar.

Kiefern in schön: im Miscchwald am Platkowsee
Kiefern in schön: im Miscchwald am Platkowsee

Es ist still, in der dünn besiedelten Uckermark sowieso, hier erst recht. Nicht mal das Handy kann piepsen, kein Netz weit und breit. Dafür rauschen die Wipfel kräftig und kündigen das Gewitter an, dass uns später aufs Bauwagendach trommeln wird. Zweimal hören wir Stimmen und begegnen anderen Wanderern, dann erreichen wir das Ende des langgezogenen Sees, der nun über einen kurzen Kanal sich mir dem nächsten Gewässer vereint. 5 Kajaks liegen hier, fertig für die Tour, und zwei weitere sehen wir noch. Über die Seenkette - es müssen eiszeitliche Rinnenseen sein - lässt es sich nach Lychen paddeln.

Halbzeit ists, nun geht es auf der anderen Seeseite wieder zurück. Während uns beim Hinweg stets das Wanderzeichen “blaues X auf weißem Grund” führte, sind wir hier auf einem Pfad ohne Kennzeichnung. Doch querliegende Baumstämme sind für die Passage freigesägt, man kümmert sich also darum, dass Wanderer nicht auf dem Asphalt der Fahrradstraße laufen müssen.

Die Hügelflanken sind hier steiler als zuvor, es geht mindestens 15 Meter hinab. Bisweilen verläuft der Pfad genau am Hang, und manchmal muss man etwas suchen, um ihn wiederzufinden.

Schräg am Hang - Wanderpfad am Platkowsee
Schräg am Hang - Wanderpfad am Platkowsee

Gegen Ende des Weges landen wir dann wieder auf der Fahrradstraße und kommen zu einem Feuchtgebiet, das den Platkowsee speist; die Inschrift eines großen Findlings sagt uns, dass wir auf der alten Lychener Sandstraße sind.

Fahrradstraße zwischen Alt-Placht und Lychen
Fahrradstraße zwischen Alt-Placht und Lychen

Findling Alte Lychener Sandstraße
Findling Alte Lychener Sandstraße

Zurück in Alt-Placht besuchen wir noch das Kirchlein im Grünen, dann geht es zurück, eine Nachmittagssiesta, bevor wir unseren Ferientag gen Abend im Restaurant “Zum grümen Baum” in Boizenburg feiern werden.

Fraßschäden? verletzte Rinde der Buchenstämme
Fraßschäden? verletzte Rinde der Buchenstämme

Sümpfe am Platkowsee
Sümpfe am Platkowsee

Wurzelstock eines gefallenen Baumes
Wurzelstock eines gefallenen Baumes

Wasser, Stille und sonst Nüscht: Der Platkowsee
Wasser, Stille und sonst Nüscht: Der Platkowsee

Markierung 'An der Glashütte'
Markierung 'An der Glashütte'

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