438 km in 4 Tagen mit anderen Fahrrad-Nerds durch Thüringen mit der 'Global Biking Initiative' - Rennrad-radeln ohne Gepäck von Hotel zu Hotel

Im Jahr 2015 machte mich mein Bekannter Uwe auf den GBI aufmerksam - die ‘Global Biking Initiative’ veranstaltet Radtouren für einen guten Zweck. Cycling for charity nennt sich das, und bedeutet, dass man sich mit der Teilnahme verpflichtet, mindestens 50 € zu spenden.

Entstanden ist das Konzept von Vodafone-Mitarbeitern in Düsseldorf, es steht aber jedem offen daran teilzunehmen. Ich hatte 2015 vor, an einem GBI Alpencross teilzunehmen, musste aber gesundheitsbedingt absagen. Dieses Jahr steht (unter Anderem) ein Thüringen Rundkurs auf dem Programm, und da der Startpunkt Erfurt gut von Berlin aus erreichbar ist, meldete ich mich an.

Detlef allein in Erfurt

Am Abend vor dem Tourstart gibt es ein Come Together in der Nähe des Hotels Carat. Vorher habe ich noch ganz kurz Zeit Erfurt zu besichtigen und bin beeindruckt. Von der Krämerbrücke hatte ich schon gehört, aber ganze Altstadt ist einfach bezaubernd.

Die Krämerbrücke in Erfurt
Die Krämerbrücke in Erfurt

Die Krämerbrücke in Erfurt
Die Krämerbrücke in Erfurt

Wasserterassen über der Gera
Wasserterassen über der Gera

Beim gemeinsamen Abendessen stellt sich heraus, dass eigentlich jeder jemanden kennt, und viele, wenn nicht die meisten, schon Touren mit GBI gemacht hatten. Okay, dann bin ich halt der Rookie. Irgendwie auch OK, da muss ich niemandem etwas beweisen. Außer vielleicht mir, indem ich das Ding durchziehe.

Team Dolce Vita

Um die Teilnehmer in handhabbaren Päckchen auf die Reise zu bringen, werden Teams gebildet. Meines nennt sich Dolce Vita, “Der Team-Name ist Programm. Wir fahren keinen Wettkampf, sondern wollen die Tour geniessen”. Eine lange Mittagspause soll es geben, und morgens fährt man zeitig los.

Tag 1: von Erfurt nach Nebra

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Wir verstauen unsere Sachen in der Pritsche, die das Gepäck jeweils zum nächsten Hotel bringt, schwingen uns auf die Sättel und los gehts. Ich bin der Einzige in der Gruppe mit einem Rennrad, und nach 10 Kilometern, passenderweise exakt dort, wo ein Bauer seine Gülle ausgekippt hat, hab ich einen Platten. Na das ist ja ein guter Einstand. “Mach bloss schnell”, würgen die Teammates, und mit helfenden Händen ist ratzfatz der Ersatzschlauch drin und prall gefüllt.

“Wieviel Ersatzschläuche hast Du dabei?”, fragt Manfred. Mmh, der andere im Rucksack, und der ist im Sprinter im Nirgendwo. Wir entscheiden uns, in Weimar Ersatzschläuche zu besorgen, denn keiner sonst hat so schmale Reifen und könnte mir im Ernstfall mit einem Schlauch aushelfen. Leider liegt das von Passanten empfohlene Radgeschäft außerhalb des Zentrums, so daß wir nach dem Einkauf auf die Altstadtrunde verzichten und den Track entsprechend anpassen.

Nach Weimar radeln wir entlang der Ilm. In Eberstedt machen wir Rast an der Ölmühle; die Außengastronomie ist ein Imbiss mit Selbstbedienung (Gulasch, Fritten, Wurst), auf den Forellenteichen kann man sich in schwimmenden Inseln einmieten. Genau während unserer Pause geht ein heftiger Schauer nieder - Glück gehabt, wir sitzen im Trockenen! Wir radeln an der Ilm bis diese sich etwa 15km vor Naumburg bei Großheringen in die Saale ergießt.

Die schwimmenden Häuser der Ölmühle Eberstedt
Die schwimmenden Häuser der Ölmühle Eberstedt

Das folgende Teilstück ist mir von meiner Saale Radreise bekannt. Bei Saaleck erblicken wir die Rudelsburg und hinter Naumburg radeln wir rechtsseitig die Saale und dann die Unstrut weiter. Von Naumburg bis Zscheiplitz bin ich schon mal gewandert; Oben am Hang gibt es das hübsch gelegene Max-Klinger Haus, und auch die Burg in Freyburg ist einen Besuch wert. Wir radeln dagegen zügig zur Rotkäppchen-Sektkellerei in Freyburg, und Manfred gibt eine Runde Piccolos aus. Weiter gehts die Unstrut lang, und mit jedem Kilometer wird die Landschaft bezaubernder.

Blick auf die Rudelsburg bei Saaleck
Blick auf die Rudelsburg bei Saaleck

Marktplatz in Naumburg
Marktplatz in Naumburg

Die Unstrut zwischen Zscheiplitz und Laucha bei Weischütz
Die Unstrut zwischen Zscheiplitz und Laucha bei Weischütz

Die Unstrut hinter Laucha
Die Unstrut hinter Laucha

6 Kilometer vor dem Ziel geht es dann noch mal eine langen Anstieg bis nach Nebra hinauf. Ich presche mit Antje vor, und oben auf der Anhöhe haben wir einen tollen Blick. Während wir oben die Aussicht genießen, spielt sich am Fuß des Anstiegs das Drama ab. Ingrids Akku an ihrem E-Bike ist endgültig leer, und sie wird von helfenden Händen den Hang hochgeschoben.

Zwischen Wetzendorf und Nebra
Zwischen Wetzendorf und Nebra

Gemeinsam trudeln wir im Schlosshotel Nebra ein.

Die GBI Veranstalter geben sich Mühe, die erschöpften Radler von organisatorischen Pflichten zu befreien. So sind beispielsweise die Teilnehmer schon im Hotel eingescheckt und müssen nur noch ihren Namen sagen, bekommen direkt den Schlüssel und können unter die Dusche springen. Na mal schauen ob das so klappt.

“Detlef Hüttemann”, entgegne ich den fragenden Augen des Rezeptionisten. Pause, stummes Suchen in in einer Liste, dann das erlösende, “Ah ja, ich hab Sie auf der Liste” und weiter “Ihr Zimmer wurde storniert”. Pause, fragende Augen.

War es natürlich nicht, aber der Rezeptionist, der sich als der Hotelbetreiber entpuppt, steht halt auf Pranks. Sehr wirkungsvoll sei es auch, bei bei der Kartenzahlung am Abreisetag die Geldkarte dem Gast mit einem traurigen Blick zurückzugeben nebst nüchternem Kommentar “Ihre Karte ist gesperrt worden”, raunt er mir später noch zu. Ganz erstaunlich, wie dann die Gesichtszüge entgleisen.

Ich bekomme den Schlüssel, dusche mir Schweiss und Prank vom Leib und fülle am Buffet Kalorien in den Bauch.

Nach dem Essen noch einen Spaziergang durchs Städtchen, dann noch ein Getränk mit den Team, und dann falle ich in den Schlaf.

Fassade der Kirche Nebra
Fassade der Kirche Nebra

Impressionen Nebra
Impressionen Nebra

Schlosshotel Nebra
Schlosshotel Nebra

Tag 2: von Nebra nach Mühlhausen

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Am nächsten Morgen geht es gegen 9:00 Uhr los; wir radeln am nördlichen Rand des Thüringer Beckens. Ich habe die Rainlegs im Rucksack gelassen, dafür einen Faltmantel eingesteckt. Außerdem hänge ich mir noch meine kleine Fuji X100 Fotokamera um, nachdem ich gestern immer neidisch auf Antje geschaut hatte, die im Trikot ihre kleine Kamera dabei hat.

Blick ins Unstruttal von Nebra aus gesehen
Blick ins Unstruttal von Nebra aus gesehen

Nach dem ersten Tag Gruppenfahrt hab ich mich ins Team eingebürgert und verstehe auch die Handzeichen, mit denen man die nachfolgenden Fahrer auf Gefahrenstellen hinweist. Wie bei einem Staffellauf macht jeder das Zeichen nach, damit es auch die mitbekommen, deren Sicht durch die Vorausfahrenden behindert ist.

Wobei unsere Gruppe gerne die Hände am Lenker lässt und statt dessen die Stimmbänder benutzt. Mit dramatischen Crescendo wird einfach das wiederholt, was der Vordermann ruft. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist auch viel effektiver - entgegenkommende Passanten springen automatisch in die Büsche wenn Ihnen Team Dolce Vita mit einem “Achtung-Achtung-ACHTUNG-ACHTUUUNG-AAACHTUUUUUNG!!!” Kanon entgegendonnert. Muskelkater und Heiserkeit, das passt irgendwie doch zusammen.

Unsere Tour verläuft heute etwas kürzer und flacher als die vom Vortag, dennoch gönnen wir uns drei Pausen. So geht Dolce Vita! Eine 20-minütige Verschnaufpause machen wir bei Schönleben und lassen uns ins Gras fallen, eine Stunde später wird in Bad Frankenhausen im Kyffhäuser eingekehrt. Schnitzel-Schluckse beim Hallenbad ist der lustige Name unserer Station, die Wirtinnen sind sehr freundlich, das Essen lecker und Ingrid kann auch ihren E-Bike Akku aufladen.

Zum Einsatz kommt meine Kamera nicht so häufig; wir radeln eher durch die Orte durch. Wäre ich alleine unterwegs würde ich mich in jedem Dörfchen umschauen. Das geht hier nicht, also bleibt es bei Schnappschüssen während der Fahrt oder bei kurzes Stopps am Wegesrand.

Burg Wendelstein
Burg Wendelstein

Brücke über die Unstrut / kleine Wipper bei Schönleben
Brücke über die Unstrut / kleine Wipper bei Schönleben

Gatenzaundeko #1
Gatenzaundeko #1

Gartenzaundeko #2
Gartenzaundeko #2

Der schiefe Kirchturm in Bad Frankenhausen
Der schiefe Kirchturm in Bad Frankenhausen

Nach 80 km / 6,5 Stunden schließlich finden wir eine Eisdiele in Ebeleben und parken unsere Räder zwischen zwischen fetten Harleys, die kurz nach unserer Ankunft wegknattern. Nach langer Wartezeit kommt dann das Eis; mein Pinocchio sieht lustig aus und schmeckt, Franks Spaghettieis ist wässrig, und als er auf die Nachfrage, ob es geschmeckt hat, das ehrliche Nein entgegnet rauscht die Wirtin kommentarlos ab. Kurz danach will sie es dann doch wissen, das Eis sei selbstgemacht und dasselbe, welches auch in den anderen Eisbechern sei, die doch gemundet hätten, und sie sei jetzt jetzt überrascht und frustriert. Und ob es unserem italienisch sprechendem Pascal ebenfalls nicht geschmeckt hätte. Pascal, der in einer italienischen Gastronomie nebst Eisdiele aufgewachsen ist, informiert sich über Zutaten und Produktionsprozesse, die Eisdiele bekomt das Pascalsche Tutto-Bene-Siegel, und am Ende sind dann doch alle glücklich und zufrieden.

Am Abend rollen wir in Mühlhausen ein; unser Hotel liegt etwas außerhalb vom Stadtzentrum, sodass ich auf eine abendliche Besichtigung verzichte. Zum Abendessen setzen wir uns auf die Terrasse, und unsere vorbestellten Speisen werden nacheinander aufgetischt. Ich esse Bruschetta, Tagliatelle und als Nachtisch Halbgefrorenes, alles ist prima und ich bin satt und müde und glücklich.

18% Anstieg und Gefälle beim großen Haardt südlich von Sondershausen
18% Anstieg und Gefälle beim großen Haardt südlich von Sondershausen

Eisdiele 'Zum Floh' in Ebeleben
Eisdiele 'Zum Floh' in Ebeleben

Panzerverschrottung Rockensussra hinter Ebeleben
Panzerverschrottung Rockensussra hinter Ebeleben

Tag 3: von Mühlhausen nach Eisenach

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Nachdem der gestrige zweite Tag landschaftlich nicht ganz so interessant war (-> Thüringer Becken), wartet heute eine Traumtour auf uns. Zunächst folgen wir der Unstrut nördlich Richtung Dingelstädt, dann geht es auf der Trasse der ehemaligen Kanonenbahn nach Lengenfeld unterm Stein. Die Kanonenbahn wurde 1870 gebaut und sollte Elsaß-Lothringen mit Berlin verbinden. Heute ist die Strecke ein Radweg, ein Gleis ist erhalten und wird als Draisinenstrecke genutzt. Wir rollen langsam talwärts auf einem sanften Abstieg und sehen uns die uns keuchend bergaufwärts entgegenstrampelnden Draisinenradler an.

Die Strecke hat mehrere Tunnel, der längste ist immerhin 1,5 km lang. Die Tunnel sind mit einem kleinem (schwachen) Beleuchtungssystem ausgestattet, das sich automatisch, aber etwas zeitverzögert einschaltet (Bewegungssensor). Im Tunnel ist es kalt, und die Durchfahrt dauert ein bisschen. Eine Jacke anzuziehen ist keine dumme Idee. Am Ende der Tunnel können wir diese auch gleich anlassen, da es anfängt zu regnen - es bleibt bei diesem einzigen Schauer auf der ganzen Tour.

Die Unstrut bei Helmsdorf
Die Unstrut bei Helmsdorf

Ruhestätte drer Franziskaner auf dem Kerbschen Berg in Dingelstädt
Ruhestätte drer Franziskaner auf dem Kerbschen Berg in Dingelstädt

Einfahrt zum Tunnel auf der Kanonenbahn
Einfahrt zum Tunnel auf der Kanonenbahn

Lengenfeld; oben verläuft die Kanonenbahn
Lengenfeld; oben verläuft die Kanonenbahn

Nach der Kanonenbahn kommen wir zur Werra und radeln ein paar Kilometer durch Hessen. In Wanfried machen wir Station; die Bestellung dauer leider ewig. Ein Teil der Gruppe sitzt drinnen; wir bleiben draußen und lassen unsere nassen Regensachen in der Sonne trocknen.

Wanfried, Raststätte zur Schlagd
Wanfried, Raststätte zur Schlagd

Mit einer Pause ist es nicht getan, das Team Dolce Vita braucht noch Kaffee und Kuchen. Nach 75 km finden wir in Frankenroda das tolle Cafe Gisela. Wir nehmen unter einem Baum Platz und bestellen. “Hey Detlef, auf der Eiskarte gibt es was für Dich!” ruft Christian. Mit meinem Kindereisbecher Pinocchio hatte ich schon für Heiterkeit gesorgt, hier gibt es den Eisbecher Schleckerfatz für die ganz Kleinen. Da kann ich nicht Nein sagen. Die anderen Kuchen sind klasse, Sonja bestellt die Hannchen-Jensen-Torte. Was auch immer das ist, es ist super, sagt sie.

Cafe Gisela, Eisbecher Schleckerfatz
Cafe Gisela, Eisbecher Schleckerfatz

Cafe Gisela, Hannchen-Jensen-Torte
Cafe Gisela, Hannchen-Jensen-Torte

Es folgt ein traumhafter Abschnitt der Werra. Bei Creuzburg überqueren wir die historische Werrabrücke mit Kapelle aus dem Jahr 1223. Wir radeln direkt an der Werra, links türmen sich Felswände auf. Später führt uns der Weg durch die unbesiedelten grünen Landschaften des ehemaligen Grenzgebietes. Was für eine tolle Tour!

Historische Werrabrücke bei Creuzburg
Historische Werrabrücke bei Creuzburg

In Eisenach erwartet uns im Hotel ein “Lutherschmaus”. Begleitet zu den Anekdoten und Liedern eines mittelalterlich verkleideten Spielmanns wird getafelt. Zunächst wird das Applaudieren geübt. Einfaches Geklatsche reicht nicht, es wird gejubelt. Erwünscht der Spielmann lautstarke Zustimmung, fordert er “Jubel!”, worauf die ganze Mannschaft ein “JUUUBEEEL!” begeistert zurückbrüllt. Das muss nicht geübt werden, das funktioniert bei uns auf Anhieb. Es ist ein lustiger Abend, und um 22:30 falle ich satt und müde, heiser und taub ins Bett.

Tag 4: von Eisenach nach Erfurt

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Der letzte Tag bricht an; wir haben knapp 100km vor uns. Da die meisten am selben Tag nach Hause reisen, geht es schon um 8:00 Uhr los.

Eisenach, Karlsplatz
Eisenach, Karlsplatz

Wir radeln am südlichen Rand des Thüringer Beckens, es geht für 50 km kontinuierlich bergauf bis Crawinkel. Kurz vor Crawinkel brauch ich eine Pause, ich bin in den Hungerast reingefahren. Mit Riegel, Apfel und einer von Antje spendierten Banane geht es dann wieder. Von Crawinkel dann bekommen wir den Lohn der Mühen - es folgt eine nicht enden wollende rasante Abfahrt bis Arnstadt! Einfach klasse! Geduckt flitzen die Räder die Kurven hinunter, kurz danach treffen auch die E-Bikes ein, die ab 25km/h drosseln.

In Arnstadt macht sich Pascal auf die Suche nach einem Italiener. Wir steuern ein Lokal an, lehnen unsere Räder an den Zaun.

“Ihr müsst das bezahlen! Ihr macht den Zaun kaputt!”, brüllt uns der Wirt wütend entgegen. Wo, wie, was haben wir kaputt gemacht? Nichts ist kaputt, aber der Wirt sorgt sich scheinbar um seine an den Zaun gebastelte Lichterkette. Na das ist ja ein herzlicher Empfang. Wer nicht will, der hat schon, soll jemand anders unser Geld bekommen. Der Wirt verabschiedet sich mit “Ich ruf die Polizei!”, wir steigen auf unsere Räder und fahren zum Italiener “Colloseo”. Pascal führt ein kurzes Interview mit den Kellnern, hier sind wir richtig, Pascalsches Tutto-Bene-Siegel. Es dauert zwar ein bisschen bis wir die Tische in der Position aufgestellt haben, so das wirklich alle einverstanden sind, dann essen wir Pizza und Pasta, reden, dösen, erholen.

Die Wachsenburg der drei Gleichen
Die Wachsenburg der drei Gleichen

Dorfkirche St Gotthart in Waltershausen
Dorfkirche St Gotthart in Waltershausen

Radkurs an den Teichen in Georgenthal
Radkurs an den Teichen in Georgenthal

Um 16:30 Uhr trudeln wir am Treffpunkt in Erfurt ein, jetzt heißt es Abschied nehmen. Dolce Vita, Ihr seid mir in den vier Tagen ans Herz gewachsen, ich vermisse euch!

Erfurt, Domplatz
Erfurt, Domplatz

Erfurt, Domplatz
Erfurt, Domplatz

Mein Zug geht erst in 3 Stunden, ich radel noch einmal durch Erfurt. Bei der Rückfahrt helfe ich einer jungen Frau ihr sperriges Rad in die engen Aufhänger des ICE zu bugsieren, und bekomme von der Zugbegleiterin ein herzliches Dankeschön und einen Gutschein für ein Getränk freier Wahl. Das ist ja nett! Wollte mir eh gerade ein alkoholfreies Bier holen. Voller Eindrücke der Radtour und beglückt durch die Dankesworte der Schaffnerin strecke ich im Speisewagen der Bedienung strahlend meinen Gutschein für ein Freigetränk freier Wahl entgegen. “Ein Alkoholfreies Bier, bitte!”, gluckse ich.

“Der Gutschein gilt nicht für alkoholische Getränke!”.

Nein, ich hab nicht versucht diesen Blödsinn zu verstehen. Ich zahle 3,30 €, lasse meinen Gutschein liegen, gehe zurück zu meinem Sitzplatz und komme mit meinen Sitznachbarn ins Gespräch, die gerade von Fürstenberg an der Havel nach Udine in Italien geradelt sind, und stolz den Aufkleber “Großglocker Hochalpenstraße” auf der Packtasche zeigen.

“So ein Ding will ich auch!”. “Dann musst Du da rauf radeln, den bekommt man nur oben!”.

Das wär eine Idee, denke ich.

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