Von Zinow zum Forsthaus Serrahn im UNESCO Welterbe Buchenwald, und über den Wald-Erlebnis-Pfad zurück

Dieses Jahr sind wir wieder für ein paar Tage in der Uckermark, und da ich gerne in einen Laubwald wollte (um mal etwas anders zu sehen als die allgegenwärtigen Kiefern), hab ich nach Buchenwäldern recherchiert. Der Buchenwald Grumsin liegt etwas zu weit von Annenwalde, der Serrahner Wald ist mit 45 Minuten Autofahrt erreichbar - das passt. Außerdem bietet sich dann noch ein Spaziergang in Neustrelitz an.

Der Serrahner Wald ist etwas besonderes, denn er ist seit Jahrhunderten ein Waldgebiet, ein Urwald also im besten Sinne des Wortes. Der Großherzog Georg von Mecklenburg (1779 – 1860) hatte dann das Areal unter Schutz gestellt und damit auch die forstwirtschaftliche Nutzung unterbunden, letzlich, um das Gebiet als Jagdrevier nutzen zu können. Die Buchenwälder der Serrahner Berge gehören zu den letzten verbliebenen ursprünglichen Buchenwäldern Deutschlands.

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Start in Zinow

Wir entscheiden uns, als Anreise den längeren Weg über Goldenbaum durch den Müritz Nationalpark zu nehmen. Start unserer Wanderung ist der Parkplatz bei Zinow.

Der Weg führt zunächst durch Kiefernwälder am Dickeberg (114m) vorbei; der Waldboden ist bedeckt von Blaubeersträuchern und bisweilen findet sich auch Waldmeister.

Kiefern und Blaubeeren
Kiefern und Blaubeeren

Waldblaubeeren
Waldblaubeeren

Halbzeit am Forsthaus Serrahn

Nach etwa einer Stunde gelangen wir an eine kleine Ansammlung von Häusern - das “Dorf” Serrahn.

Altes Forsthaus im Ort Serrahn
Altes Forsthaus im Ort Serrahn

Blick auf den Ort Serrahn durch ein 'Guckloch'
Blick auf den Ort Serrahn durch ein 'Guckloch'

Das als UNESCO Welterbe ausgezeichnete Gebiet befindet sich rund um das Forsthaus. Wir wollen keine große Runde machen (schade eigentlich), und biegen vor dem Schweingartensee links ab auf den Walderlebnispfad. Der Name Schweingartensee erklärt sich dadurch, dass der Wald früher als Weidewald genutzt wurde (Eicheln als Futter für die Schweine).

Der Weg ist mit neuen Schautafeln versehen und erläutert die Struktur des Waldes - welche Bäume als Pionierpflanzen das Gebiet zuerst besiedeln (beispielsweise Birken auf den nährstoffarmen sandigen Böden), welche darauf folgen (Traubeeichen) und welche dann im der Optimalphase der Reife den Wald dominieren (Buchen). Der Serrahner Wald ist in der Optimalphase; das Baumalter beträgt 200 Jahre und mehr. In der letzten Phase - der Phase des Zerfalls - muss dann das Alte weichen und dem Neuen Platz machen.

Wir gelangen an einen Gedenkstein und erfahren, dass das Dorf vor 1000 Jahren besiedelt wurde, und um 1400 dann aus den Aufzeichnungen verschwand. Die erste Besiedlung erfolgte durch die Wenden (Slawen), der Name Saran bedeutet Aalfang. Im 18.ten Jahrhundert wurde dann das Dorf Serrahn in der Nähe gegründet.

Gedenkstein für den Entdecker der Wüstung Saran
Gedenkstein für den Entdecker der Wüstung Saran

In der Nähe des Serrahner Sees führt der Weg mittels eines Holzstegs über die Moorlandschaft, schließlich gelangen wir zu einem Aussichtspunkt. Vom See ist nichts zu erkennen. Früher war der See deutlich größer und ragte bis an das Mittelalterdorf Saran heran. Entwässerungsmaßnahmen legten die Moore trocken (das Wasser wurde für die Mühlen benötigt), das Moor vertrocknete und der See schrumpfte.

1994 wurden Entwässerungsgräben wieder geschlossen, so dass sich seitdem der Wasserspiegel wieder um einen Meter anhob.

Große Artenvielfalt im Serrahner Moor
Große Artenvielfalt im Serrahner Moor

Holzstege über das Moor im Serrahner Wald
Holzstege über das Moor im Serrahner Wald

Blick vom Aussichtsturm am großen Serrahnsee
Blick vom Aussichtsturm am großen Serrahnsee

Wir verlassen den Aussichtsturm und folgen dem Wanderweg. Der Pfad kräselt sich durch den nun wieder vorherrschenden Kiefernwald und führt uns zum Parkplatz Zinow zurück.

Die Spur der Schweine - Hinweisschilder im Serrahner Buchenwald
Die Spur der Schweine - Hinweisschilder im Serrahner Buchenwald

Idyllischer Pfad durch den Wald
Idyllischer Pfad durch den Wald

Stärkung in Neustrelitz und Lychen

Neustrelitz liegt nur 10 Kilometer entfernt; wir wollen zur Kachelofenfabrik und dort im Restaurant essen. Leider findet sich für uns kein Platz - Sonntag Mittag ist nur zwischen 12 und 14 Uhr geöffnet, und als wir um 13:30 Uhr eintrudeln weist uns der Kellner ab und rät uns, es beim Restaurant Wilde Wasser am Hafen zu versuchen. Der Fußweg zum Hafen dauert nicht allzulang, und wir werden dort im Restaurant freundlich empfangen. Ich bestelle eine gebratene Forelle, die einfach großartig ist.

Abschließend schlendern wir durch den Hafen und fahren nach Lychen, um den Nachtisch (Cappucino und Kuchen) im Cafe Kunstpause einzunehmen. Während Moni oben an der Straße sich in die Schlange einreiht, um die Bestellung aufzugeben und abzuholen (Selbstbedienung), nehme ich unten auf der Wiese mit Milli Platz.

Nach rund 20 Minuten kommt dann endlich eine erschöpfte Moni mit den Gaben; wir Naschen und Trinken und freuen uns über den schönen Tag und unseren Urlaub.

Restaurant Wilde Wasser am Neustrelitzer Hafen
Restaurant Wilde Wasser am Neustrelitzer Hafen

Lychen, Cafe Kunstpause
Lychen, Cafe Kunstpause

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