Als mich André fragte, ob ich die Hochzeit seines Sohnes Bastian fotografieren würde, sagte ich spontan: Ja ich will!

Ich hatte in der Vergangenheit schon ein paar Hochzeiten fotografisch begleitet, doch war ich seinerzeit auch einer der Gäste. Diesmal also eine Hochzeit bei der ich ausschließlich Fotograf bin. Das macht manches einfacher (niemand wundert über meinen Aktionismus), aber die Erwartungshaltung ist natürlich größer.

Als die Hochzeit geplant wurde, war von Corona noch nicht die Rede; doch als dann der Termin im April nahte, war klar dass die Hochzeit verschoben werden muss. Im Spätsommer war die Situation entspannter, und beherzt gingen Susan und Bastian wieder an die Planung.

Wir verabredeten, dass ich eine Reportage mache; vom Junggesellenabschied über die Vorbereitungen am Tag der Hochzeit und dann natürlich Trauung, Gruppenfotos und Party.

Die Beiden hatten sich schöne Orte ausgesucht - das Standesamt im Gotischen Saal der Zitadelle Spandau, die Party dann direkt ums Eck im “Loft”.

Junggesellenabschied

Den Junggesellenabschied zu fotografieren war meine Idee, denn so konnte ich mal mit dem Equipment warmlaufen. Ich hatte kurz zuvor Fotoausrüstung verkauft und mir dafür eine Fuji X100V (Festbrennweite) gekauft, und nun hatte ich Gelegenheit mit zwei Kameras um den Hals um das Geschehen zu dokumentieren. Die X100V mit leichtem Weitwinkel (23mm bzw 35mm entsprechend Vollformat), und meine Fuji XT2 mit Wechselobjektiven 16mm (24mm Vollformat) und 50mm (75mm Vollformat). Und rede mir den Kauf damit schön, dass es immer gut ist ein Backupsystem zu haben.

Der Abend fand im Garten statt; das Licht war prima, die Gäste herzlich und der Grill wurde kundig befeuert und bedient.

Ein Hexenschuss kommt immer unpassend

Warum bekomme ich kurz vor der Hochzeit einen Hexenschuss? Da hätte es auch eine Menge anderer unpassender Gelegenheiten gegeben… Zum Glück kann mir meine Orthopädin ein paar Spritzen in den Rücken jagen, die mir tatsächlich Linderung verschaffen.

Trauung in Zeiten von Corona

Die Nervosität und Erwartung am Standesamt ist zu spüren; Hier und da wird noch am Outfit gezuppelt, bis dann endlich die Braut vorgefahren wird. Das ist eine tolle Stimmung, und zum Glück hat auch das Wetter ein Einsehen und lässt den vorhergesagten Regen ausfallen.

Dass die beiden es überhaupt hinbekommen haben zu heiraten, ist schon super; die Auflagen allerdings waren entsprechend streng: Maximal 20 Personen im Raum; alle Plätze weit getrennt, und nur wer auf seinem Platz sitzt darf die Maske abnehmen. Kurz vor dem Ringtausch dann fängt meine XT2 Kamera an zu murren und reagiert nicht mehr. Da ich den Batteriegriff dran hab kann ich nicht schnell den Akku raus- und reinsetzen um sie zu resetten. Also weiche ich komplett auf die X100V aus, die dann zuverlässig die wichtigsten Momente festhält. Tja, doch gut ein Backupsystem zu haben.

Nach der Trauung kamen ein paar sehr schöne und rührende Momente voller Gratulationen, Tränen und Umarmungen, und dann war es Zeit die Gruppenfotos zu machen. Mein Plan war, erst alle zusammen aufzustellen, und dann sukzessive die Gruppe zu verkleinern, bis dann schließlich das Brautpaar übrig bleibt. Was soll ich sagen … die turbulente Truppe hat das mal eben selbst in die Hand genommen: “Mach mal Fotos nur von den Mädels!”, “Jetzt sind aber die Jungs dran!”. Schließlich hab ich alles was sein muss, und die Gesellschaft zieht weiter ins Loft.

Party!

Im Loft geht es dann kontrollierter und ruhiger zu. Die Lichtsituation ist prima, und ich mache noch schnell ein paar Fotos vom Brautpaar im Außenbereich.

Schließlich - nach Anschnitt der Torte und Rede des Brautvaters André meint dieser, es sei genug für meinen Rücken und fährt mich nach Hause.

Ich setze mich an den Rechner und sichte die Bilder, und freue mich riesig diesen tollen Tag miterleben und festhalten zu dürfen.

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