Wie belichtet man richtig, wenn man Fotos vom Mond machen will? Ich meine Fotos, bei dem die Oberfläche des Mondes differenziert zu erkennen ist? Klar ist, dass man ein (starkes) Teleobjektiv braucht. Leider versagen aber die Belichtungsautomatiken häufig bei solchen extremen Situationen.

Wenn die Kamera  über eine Spotmessung verfügt und der Spot direkt vom Mond ausgefüllt ist, hat man Glück und alles sollte automatisch gehen. Wenn nicht, muss man die Belichtung manuell einstellen. Bei den meisten Fotos richtet sich nämlich die Automatik der Kamera nach der durchschnittlichen Helligkeitsverteilung im Bild. Ein schwarzer Nachthimmel mit einem Mond wird somit kräftig überbelichtet, damit die Helligkeitsverteilung einem Neutralgrau entspricht. Im Ergebnis ist der Himmel grau und der Mond ein weißer ausgefressener Fleck.

Aber wie gehts richtig? Der Mond muss so belichtet werden, als würde man auf dem Mond stehen und dort ein Foto von der Mondoberfläche machen  - dann ist das Ergebnis eine ausgewogene Balance. Dass der Mond 380.000 km entfernt ist, spielt da keine Rolle.

Und? wie ists nun richtig? Mein Richtwert ist dabei “Sonne lacht - Blende 8”. Dieser Spruch aus den Kindertagen der analogen Fotografie ist ein guter Richtwert. Er bezog sich damals auf Filme “normaler” Empfindlichkeit, also 50

  • 100 ASA und eine Verschlusszeit von 1/125. Belichtungszeiten schätze man selber, oder man hatte einen externen Belichtungsmesser. Warum diese Regel? Wenn man auf dem Mond stehen würde, wäre es genau wie auf der Erde: Die Sonne scheint volle Kraft auf die Oberfläche.

Mein Bild habe ich bei Blende 8 und 1/1250 und ISO 800 Verschlusszeit gemacht. Das entspricht in etwa der Regel “Sonne lacht, Blende 8”: ISO 800 liegt 4 Belichtungsstufen über ISO 100; 1/1250 liegt 5 Belichtungsstufen unter 1/125. Als Startpunkt passt die Regel also ganz gut; den Rest macht man mit Probeaufnahmen.  Und wenn man will kann man sich die eine Belichtungsstufe Differenz damit erklären, dass die Mondoberfläche so hell leuchtet wie ein sonnenbeschienener Strand  - bei dem man auch etwas knapper belichten würde, wenn man noch Zeichnung im Sand sehen will.

Zum Foto: Fotografiert mit einer Canon 20D, 200mm Teleobjektiv. Im Nachhinein hab ich dann noch einen kräftigen Ausschnitt aus dem Bild geholt; 200mm am APS-C Sensor ist für eine formatfüllende Ansicht viel zu wenig.

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