Mein Partner bei CosmoCode hat das schon vor einem Jahr gemacht, und ich war überzeugt davon dass das für mich nicht funktioniert: Ein Macbook für alles: Für unterwegs, für die Arbeit, für zu Hause.

Für Mail, Office, iWork, OmniGraffle, Photoshop, Lightroom Final Cut Pro, iTunes. Für alle meine Daten.

Was mich so skeptisch machte, war:

  • Jeden Tag den Rechner (das Macbook) zur Arbeit schleppen, nervt das nicht?
    Bei verträglichen Temperaturen fahr ich 25km mit dem Fahrrad. Jetzt noch das 15’’ Macbook mitschleppen. Wie überhaupt: auf dem Rücken? Nein Danke.
    Die anderen Tage verbringe ich in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Jetzt zusätzlich noch eine Tasche mitschleppen?

  • Reicht die Power von dem Ding, um auch Videos zu schneiden und Fotos zu bearbeiten?

Nun denn, bei CosmoCode ergab sich die Gelegenheit den Wechsel zu wagen, da durch die Anschaffung 2-3 Rechner frei werden.

Migration & Administration

Nicht zu unterschätzen ist die Migration. Applikationen und Daten von drei Rechnern zusammenzuführen - man stellt erst bei der Arbeit fest, dass der Rechner beim Doppelklick auf eine Datei die Achseln zuckt: kein Programm für diesen Typ vorhanden. Ich hatte zum Glück mir 2 Wochen Zeit nehmen können, und die alten Rechner immer noch im Zugriff gehabt. Die Installation hab ich mehrfach durchgeführt, bis ich den für mich passenden Weg gefunden hatte:

  1. Homeverzeichnis manuell angelegt
  2. Applikationen von allen 3 Rechnern mit Migrationsassistent übertragen (Das geht ganz prima; allerdings wollen die einzelnen Apps dann wieder ihre Productkeys u.s.w. - ich hab die zum Glück ordentlich in meinem 1Password abgelegt.
  3. die Daten der drei Homeverzeichnisse manuell übertragen und abgeglichen resp. zusammengeführt. Das hat am längsten gedauert.

Der naheliegende Weg ist es ja, per Migratonsassistent das Homeverzeichnis zu synchen. Das war auch mein erster Versuch, hat mir aber Einstellungen mitgezogen, die ich schon über mehrere Rechnergenerationen mitschleppte und endlich ablösen konnte. Außerdem war ich so gezwungen, bei allen Dateien zu prüfen, ob ich sie wirklich brauche.

Die Synchronisation der Apps aus dem App  Store ist dabei das geringste Problem, da man diese eh komfortabel nachinstallieren kann. Problematisch waren bei mir

  • Microsoft Office Lizenzschlüssel vergeben - nach Hotlineanruf gefixt,
  • Lightroom - die Mediathek war problemlos zu migrieren, aber die Synchronsisationsprozesse zu Flickr und Facebook waren weg und mussten neu eingerichtet werden. Leider ist da mein Lightroom etwas pingelig und hat Probleme damit, die bereits (auf dem alten Rechner) synchronisierten Bilder mit zu übernehmen. Eventuell hätte ich das Problem nicht, wenn ich den Nutzerordner per Migrationsassistent migriert hätte.

1 Rechner = 1 Applikations-Lizenz

Bei der Gelegenheit: Für Programme wie Microsoft und Adobe ist die Lizenz ja nur für einen Rechner gültig - da bin ich jetzt im rechtssicherem Raum. Apps aus dem Appstore sind da nicht so kleinlich.

Das Progrämmchen DaisyDisk hilft übrigens dabei, Überblick über die GBs zu behalten.

Administration

Nicht zu unterschätzen ist auch, dass man nur einen Rechner administrieren muss. Apple macht es einem ja mit dem App Store sehr einfach (Auto Updates). Außen vor bleiben allerdings die Nervtöter Flash und Office. Diese springen ja just immer dann, wenn man sie gerade benutzen will muss, in den Update Modus. Anstelle seine Arbeit zu machen darf man erst mal die Browser schließen, Updates machen u.s.w. Davon bin ich nun nicht befreit, ich muss es aber nur einmal machen.

Time Machine Backup

Tja, das mit dem Backup ist eigentlich nicht einfacher geworden. Denn ich brauche weiterhin zwei Backup-Disks - eine @work, eine @home. Zur Absicherung des Worst Case (Rechner kaputt) reicht natürlich auch ein Backup; für das Wiederherstellen gelöschter Dateien brauch ich aber i.d.R. das Backup hier und jetzt.

Was hat sich geändert

No more Sharing!

Was mir nicht klar war, ist wie abhängig ich bei den drei verschiednen Rechnern vorher von Dropbox war. Schlimmer noch - welche Probleme es mir einbrachte, Daten immer hin+her zu kopieren. So hatte ich wichtige Dokumente zunächst auf einem Rechner, irgendwann aber auf allen dreien. Um diese dann Zusammenzuführen, kopiert man sie fröhlich noch einmal als Kopie dazu.

Also fängt man Dropbox an, und das geht so lange gut, wie man alles in Dropbox hat. Spätestens bei der letzte Attacke auf Dropbox war mir klar, dass ich das nicht weiter machen will. Nicht dass ich Angst davor hab, dass jemand in die Dokumente reinguckt - ich hab kein Bock drauf dass diese Spaßvögel die Daten meines Kontos frei für alle auf irgendeinen Server spielen.

Dieses Problem hab ich nun endlich nicht mehr. Schöner noch: Ich hab Drobbox vom Rechner entfernt. Und komme ganz wunderbar damit zurecht. Ich organisiere die Dokumente endlich ordentlich in meinem Home-Bereich, ohne an Sharing denken zu müssen, und ohne die Ordnerstruktur immer auf mehreren Rechnern konstant halten zu müssen.

Die ersten Wochen nach der Umstellung ertappte ich mich immer wieder bei Phantom-Frustrationen wie “Aargh, das hast Du am Rechner zu Hause bearbeitet und nicht in die Dropbox geschoben / auf einen Stick gepackt / die als Sicherung per Mail gesendet u.s.w.”.
Ne, ne - alles da, wo ich es gestern abgelegt hab. Und alles hier und jetzt verfügbar.

Großartig, wie unbeschwert das digitale Leben ohne Sharing sein kann.

iMac als Cinema Display

Momentan verwende ich den nunmehr ungenutzten iMac als Cinema Display - mittels eine DisplayPort Kabels im “Target Display Modus”. Das funktioniert eigentlich prima: Man muss den iMac booten, und sobald man das Spezialkabel (erhältlich bei Amazon) anschließt, funktioniert der iMac plötzlich als Display. Auch der Ton wird übertragen! Wermutstropfen: weder Ton noch Helligkeit lässt sich regulieren. Aber es gibt Hilfe: die prefPane Shapes rüstet die Funktion nach.

Schlepptop

Nicht so richtig dolle ist allerdings das tägliche Schleppen des Macbooks. Ich hab mir eine wirklich empfehlenswerte schlanke Tasche besorgt, die genau auf das Macbook zugeschnitten ist (Thule Stravan Deluxe - gibts nur exklusiv im Apple Store. Kostet 79 ,-€ und ist jeden Euro wert). Mit dieser Tasche ist die tägliche Gruseltour durch die Öffis ohne anzuecken zu meistern.

Auf dem Rad sieht es schon anders aus. In die Fahrradtasche (Ortlieb Backroller) passt es nicht rein - die Taschen laufen nach unten hin spitz zu. Ich hab noch einen alten Ortlieb Office Bag, da passt das Macbook mitsamt obiger Tasche rein. Jetzt muss ich leider mit zwei Taschen radeln und komme mir vor wie auf meiner [Kopenhagen Radtour](http://detlef-huettemann.com /berlin-kopenhagen-spandau-bis-zehdenick-gransee/).

Air ist zwar mobiler, aber Macbook Pro ist mobil besser

Keine Frage, das 13 ’’ Air ist schon nah dran am optimalen Computer. So flach, dass man es überall unterbekommt, und mit 13’’ immer noch so groß, dass man seinen Office Kram gut erledigen kann.

Am Macbook Pro sind natürlich die Power von einer anderen Klasse. Ich hab jetzt quasi alle meine Rechner mobil dabei. Alle meine Daten, meine Fotos, meine Musik. Und kann Dank des 15’’ Displays auch unterwegs mehr damit anfangen als auf dem 13’'.

Und die **Akkulaufzeit ist deutlich besser - ich komme einen Arbeitstag damit aus und spar mir das Mitschleppen vom Netzteil. **

Weitere Beiträge zum Thema